Geplante Obsoleszenz in Samsung Fernsehern

Es ist allgemeinhin bekannt, dass Hersteller immer öfter Mechanismen einbauen, die zum vorzeitigen Tot der Geräte führen. Manche halten es für einen Mythos, doch es ist leider knallharte Realität!
Eine kleine Vorgeschichte
Im Jahr 2008 bin ich von meinem Vater zurück zu meiner Mutter gezogen. In der Zeit war ich arbeitslos, hatte tagsüber immer am PC gesessen und abends bis spät in die Puppen Anime oder Filme geschaut. Zumindest bis zu der Zeit, bis ich in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gerutscht bin, bzw. meine Umschulung zum Industrieelektriker für Geräte und Systeme begonnen hatte. Deshalb reichte mir satte 7 Jahre der Fernseher im Wohnzimmer meiner Mutter.
Erst musste ich mit einem kleinen SEG Fernseher vorlieb nehmen. Der wurde dann erst mal von meinem von meinem Vater mitgebrachten Philips 32PF3302/10 abgelöst – den dann mein Opa im Heim bekommen. Deswegen sind wir dann zu einem schniecken Philips 32PFL7605H/12 mit Ambilight gekommen, den dann später einer unser damaligen Kater kaputtgemacht hatte (Lautsprechersatellit in Bildschirm geknallt). Danach wurde es dann ein Grundig 42 VLE 9270 WL. Der läuft sogar heute noch! Das Übertragen der Filme und Serien erledigte erst mein PC zur Xbox 360 via Netzwerkfreigabe. Später dann hatte ich eine ASUS O!Play HDP-R1 Streamingbox, da die Xbox 360 vom Lüfter her immer zu laut und von den Videoformaten begrenzt war. Ich wollte irgendwann noch mehr und bin dann zu einem HTPC samt Kodi übergegangen. Den HTPC nutze ich auch mal selten zum Spielen.
Infos zum HTPC


Gehäuse + Netzteil: | Bitfenix Shinobi, weiß + beQuiet! Dark Power Pro BQT P6 |
Mainboard: | ASRock Z77 Pro 3 |
Prozessor: | Intel Core i3-3220 3,3 GHz |
Arbeitsspeicher: | 10 GB Kingston HyperX Blu DDR3 |
Grafikkarte: | XFX Radeon HD 7770 Dual Dissipation Edition |
Festplatte(n): | 1x 128 GB Samsung SSD 470 (MZ-5PA128) + 2x 1 TB Samsung HD103SJ im Raid 1-Verbund |
Optisches Laufwerk: | LiteOn iHAS324 DVD±RW |
Ein eigener Fernseher
Allerdings kamen dann irgendwann Zeiten, zu denen ich gerne auch am Tage Anime oder Filme schauen wollte. Da kamen wir uns dann manchmal ins Gehege. Deswegen kaufte ich mir dann 2015 einen eigenen Fernseher und zwar einen Samsung UE40J5150 samt Wandhalterung. Diesen hatte ich dann in meinem Zimmer über meinem Schreibtisch platziert.
Das Ganze sah dann so aus:

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei
Dieser Fernseher, leistete mir knappe 10 Jahre einen guten Dienst. Doch leider hatte er sich im September diesen Jahres aus dem Staub gemacht. Im November 2015 gekauft, im September 2025 gestorben.
Es zeichnete sich aber schon lange vorher ein merkwürdiges Verhalten ab. Es kam immer wieder mal zu kleinen Tonaussetzern. Trat aber nicht oft auf. Irgendwann gab es einen Knall in den Lautsprechern, gefolgt von einem kurzen Bildausfall – so wie bei Spannungsüberschlägen. Trat auch hier nicht all zu oft auf. Im September diesen Jahres, kam es dann vermehrt zu Komplettausfällen. Der Fernseher lief eine Weile und schaltete sich dann komplett ab. Er ließ sich erst dann wieder einschalten, wenn man den Stromstecker ein paar Minuten rausgezogen hatte. Das Spielchen konnte man dann bis zur Vergasung spielen. Ein richtiges Scheißspiel!
Eigentlich schade um den Fernseher, da er ansonsten noch super war. Ich hatte eigentlich vor, mit ihm noch meine Zelda Reihe auf der Wii (erst Ocarina of Time (GameCube), dann Wind Waker (GameCube), dann Twilight Princess (GameCube) und zu guter letzt Skyward Sword) nochmal aufzurollen und durchzuspielen. Doch gerade bei Twilight Princess machte er die Grätsche. Dabei war der Fernseher noch einer der letzten, die einen Komponenteneingang hatten.
In der Zwischenzeit hatte ich mich mit meinem alten ASUS VG248QE Monitor über Wasser gehalten. Richtiges Briefmarkenkino bei 24″! Der Ton wurde von meiner THOMSON THA100 Android TV Box per Bluetooth an meine Teufel Cinebar 11 2.1 Soundbar weitergegeben.
Ich brauch kein 4k!
Das nächste Problem war, dass man keinen Fernseher mehr ohne 4k finden konnte. Es gibt nur noch wenige Restposten die 1080p konnten – eigentlich schon Auslaufmodelle. Deshalb war die Überlegung, dass ich einen FullHD Monitor in 40-43″ nehme und dann alles, wie vorher beim Übergangsmonitor, per Fernbedienung der THOMSON Box steuere. Aber ich wollte dann doch lieber eine extra Fernbedienung.
Also musste ich dann wohl oder übel doch einen 4k Fernseher nehmen und habe mich für den Samsung 42DU7172 entschieden. Ursprünglich hatte ich eigentlich den 43DU7170 bestellt, dann aber den 43DU7172 erhalten, der eine Ecke besser ist als der 7170 (auch mehr dazu unten). Zusätzlich musste ich mir für die Wii extra einen Wii-zu-HDMI-Adapter kaufen. Der AUTOUTLET Wii zu HDMI Adapter tut seinen Dienst, aber perfekt ist was anderes – reicht aber für meine Zwecke.
Was mich auch etwas wurmte, dass ich mein TOS-Link-Kabel nicht mehr nutzen konnte. Vorher hatte ich meine Soundbar über ein optisches TOS-Link-Kabel mit dem Fernseher verbunden, denn mein alter Fernseher hatte kein (e)ARC und zu der Zeit hatte ich auch noch nichts von (e)ARC gehört. Ich hatte aber Gott sei Dank noch aus der Vergangenheit genug HDMI-Kabel da, von denen auch welche UltraHD können. Also ist nun alles per eARC über HDMI verbunden. Hat aber nur Vorteile!
Neue Technik, neues Land
Als ich den Fernseher eingeschalten hatte, dachte ich erst mal, dass der überhaupt keine deutsche Sprache kann. Später fand ich heraus, dass der 7172 eigentlich für u.a. Rumänien bestimmt war. Nach ein Bisschen nach oben Scrollen in der Sprachliste, fand ich dann doch endlich Deutsch – Englisch wäre aber auch nicht schlimm gewesen.
Ein kleiner Einrichtungsassistent startete. Anschließend begrüßte mich eine irgendwie überladene bzw. chaotische Oberfläche. Einige Apps waren schon vorinstalliert, die ich aber nicht brauchte. Da ich die smarten Funktionen des Fernsehers eh nicht brauche, habe ich die Apps ignoriert. Noch ein Update durchgeführt, WLAN wieder deaktiviert und weiter mit der restlichen Einrichtung.
Gute Funktionen, schlechte Funktionen
Es gibt Funktionen, die man aus meiner Sicht eigentlich überhaupt nicht braucht und mehr Ärger als Spaß bereiten. Allen voran diese blöden Funktionen zum Regeln der Hintergrundbeleuchtung anhand der Umgebungsbeleuchtung. Gerade bei einem HDR-Fernseher, ist sowas ziemlich kontraproduktiv – mehr dazu gleich.
Was mich aber nun freut, dass ich meine Soundbar nun komplett über den Fernseher steuern kann – per AnyNet+ CEC. Sowas konnte mein alter Fernseher auch nicht. Vorher musste ich den Fernseher immer über die THOMSON Box Fernbedienung einschalten (oder halt über die des Fernsehers) und die Lautstärke über die Fernbedienung der Soundbar regeln. Wenigstens schaltete sich damals die Soundbar zusammen mit dem Fernseher ein – macht sie heute auch. Optimal konfiguriert, dass das Audiosignal unbearbeitet an die Soundbar durchgeleitet wird, habe ich auch.
Dann widmete ich mich den Bildeinstellungen, die auch wieder jede Menge Raffinessen hatten, von denen manche aber auch mehr Schaden als Nutzen bringen. Da fragt man sich, wieso die Hersteller sowas eigentlich einbauen?! Erst mal alles zusammen mit der Hilfe von ChatGPT richtig eingestellt.
Das soll HDR rein?
Meine erste HDR-Serie, die ich mit dem Fernseher geschaut hatte, war die Serie Secret Level auf Amazon Prime. Am Anfang hatte ich Mühe überhaupt irgendwas zu erkennen. Gerade bei der Folge 4 „Unreal Tournament: Xan“, zeigte sich ein recht flaues Bild. Leuchtquellen waren irgendwie eher gedimmt und glichen einer billigen Spelunke. Da mir ChatGPT hier nicht wirklich helfen konnte, suchte ich im Internet nach einem Guide bzw. Gleichgesinnten und bin dann u.a. auf diesen Einstellungsguide hier gekommen.
Vorher hatte ich noch mit dem Gammawert gespielt, bei dem ich zwischen BT.1886 (auch Gamma 2.4) und 2.2 geschalten hatte. BT.1886 ist ein (neuer) Standard, der von einer Organisation oder irgendwas etabliert wurde, um die Charakteristiken eines CRT-Fernsehers nachzubilden und sattere Schwarztöne zu erzielen. Dieser wurde besonders für dunkle Umgebungen eingerichtet, um Kinoatmosphäre zu schaffen. Da bei mir aber immer etwas Licht brennt, ist der 2.2 Gammawert eher der richtige. Den hatte ich dann eingestellt. Es wurde etwas besser, aber optimal war es immer noch nicht.
Sweetspot
Dann dachte ich mir, machste mal eine Experiment! Ich hatte die THOMSON Box auf eine 4k-Auflösung bei 50/60 Hz eingestellt – war klar bei einem 4k TV. Bei der Kombination schafft sie aber nur ein Farbprofil von YCbCr 4:2:0, was einer Farbtiefe von 8 Bit entspricht. HDR geht aber erst ab 10 Bit! Deswegen hatte ich einfach mal die Bildwiederholrate von 50/60 auf 24 Hz redurziert. Und siehe da, plötzlich kann er YCbCr 4:2:2 12 Bit! Dann nochmal bissl rumprobiert und plötzlich stand da auch YCbCr 4:4:4 12 Bit. Ja, ist denn Weihnachten?! Das impliziert, dass entweder die Box bei 50/60 Hz nicht mehr kann oder das Kabel. Letzteres ist schon ein UltraHD-Kabel, kann aber nur HDMI 2.0 – ich denke deswegen. Dieses konnte ich aber nicht einfach austauschen, da ich es in einen Kabelkanal verlegt hatte. Ist aber nicht schlimm. Da das Menü der Box mit 24 Hz recht laggy war, habe ich auf 30 Hz erhöht. Läuft nun besser. Wichtig ist, dass die Firme optimal laufen.
Anschließend hatte ich mal aus Neugier die Info-Taste meines Fernsehers gedrückt. Und siehe da, da stand nun auch HDR10/HDR10+ mit in den Infos! Ja super, endlich richtiges HDR! Vorher hatte der Fernseher HDR intern nur emuliert, was er schon ganz gut gemacht hat, aber richtiges HDR war’s halt nicht. Mir ist dann aufgefallen, dass man den Gammawert auch nicht mehr ändern konnte und der nun fest auf ST.2084 stand. Dieser Gammawert ist speziell für HDR10/HDR10+ und passt sich entsprechend optimal an. Dafür konnte man nun die HDR-Dynamikkompression verstellen, die vorher immer fest auf „Statisch“ stand. Gleich mal die Folge 4 von Secret Level getestet und es war ein Traum! Endlich hat man alles optimal erkannt. Die Serie hatte ich dann abgeschlossen und dann mit der Serie Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht angefangen – die eher schlecht als recht ist. Lief wunderbar. Nun kann es aufgehen in die HDR-Welt!
FullHD zu UHD
Einen Wermutstropfen gibt es bei mir. Ich besitze ausschließlich FullHD-BluRays und halt auch noch normale DVDs. Da ich jedoch nur selten BluRays schaue, eben wenn ich mal Lust drauf habe und es den Film gerade nicht auf Amazon Prime gibt, lohnt sich die Anschaffung eines 4k BluRay-Players erst mal nicht. Zumal es u.a. Anime nur in maximal 1080p gibt. Außerdem sind 4k BluRay-Player immer noch ziemlich teuer. Wenn man bedenkt, wie einem damals irgendwann die DVD-Player hinterher geschmissen wurden, ist das gar kein Vergleich zu den BluRay-Playern heutzutage.
Das Upscaling schafft der Fernseher schon recht gut. Ich sitze ca. 3,4 Meter vom Fernseher entfernt und kann mich wahrlich nicht beklagen. Zumindest sehen die Star Trek: Next Generation BluRays schon sehr gut aus. Ist ja schon eine etwas ältere Serie, doch neuere Filme und Serien sehen bestimmt noch eine kleine Ecke besser aus. Da sich hier HDR nicht abschalten lässt, sodass der Fernseher in SDR läuft, versucht er wieder HDR zu emulieren (Pseudo-HDR). Ist manchmal etwas zu dunkel für meinen Geschmack, aber noch in Ordnung – zumindest bei Star Trek.
Und wie sieht es mit Zocken aus?
Nun, sagen wir es so: Mittels des oben genannten Wii-zu-HDMI-Adapters, kann man bei einem Abstand von 3,4 Metern gut spielen. Da der Fernseher einen Spielemodus hat, kann man diesen bei Wii-Spielen gut verwenden. Bei GameCube-Spielen, sollte man ihn lieber deaktivieren, da sonst das Bild gestreckt wird. Das Upscaling ist schon so eine Sache, denn der Adapter skaliert von 480p (EDTV/HDTV) auf 1080p und der Fernseher von 1080p dann auf 4k. Ja, kann man so lassen mit dem Adapter. Wenn man nah hingeht, sieht man schon was Sache ist und es gibt in dunklen Stellen auch ein Rauschen (weiße Artefakte), aber man kann keine Spitzenleistungen von so einem billigen Adapter erwarten – vor allem nicht bei dem Wii Videoausgang.
Ich habe noch die PlayStation 1 und 2 vor mir. Hier habe ich mir den Adapter von Kaico gekauft. Der wird sicher auch seine Aufgabe meistern. Allerdings ist hier zu beachten, dass man bei PlayStation 1 den RGB-Modus des Adapters nimmt, da die PlayStation 1 nur maximal RGB über SCART kann. Die PlayStation 2 kann beides, aber einige Spiele können sogar Y Cb/Pb Cr/Pr, was dann sogar 1080i ermöglicht. Das muss man aber dann probieren, in welchem Modus die Spiele besser laufen.
Fazit
Mittlerweile kann ich doch sagen, dass ich 4k geil finde. Gerade das HDR macht es noch einen ticken geiler. Da ich jedoch einen Fernseher im HDR-Einsteigersegment habe, kann man natürlich keine Höchstleistungen von höherpreisigen Modellen erwarten. Dennoch macht er seine Aufgabe gut. Nur eben schade, dass man SDR bei gewissen Quellen nicht erzwingen kann. Allerdings habe ich mitbekommen, dass manche Filme mit HDR, selbst bei High End Geräten oft recht flau oder dunkel wirken, weil das HDR einfach nicht gut umgesetzt wurde. Also ein generelles Problem.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass der Fernseher nun mindestens genauso lange hält – wenn nicht sogar noch länger! Denn der alte Grundig Fernseher, den meine Mutter hat, der ist älter als mein alter Samsung und funktioniert immer noch! Man merkt ihm sein Alter am Bild zwar schon leicht an, aber er funktioniert immerhin noch. Eindeutig die besseren Netzteile!

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