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01/2023: "Phönix aus der Asche" Retro-PC

Nun ist er am 18.01.2023 endlich fertig geworden, mein "Phönix aus der Asche" Retro-PC! Recht lang hatte es gedauert, da ich an manchen Wochenenden irgendwie nicht die Energie hatte weiterzuarbeiten. Doch nun ist alles gut, denn jetzt ist er fertig. :)

Ich möchte erst mal wieder ein paar Bilder für sich sprechen lassen und dann zur Beschreibung übergehen.

Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Bild 7

Nun zur Beschreibung

Erst mal vorweg: Dies ist mein erstes zu 100% gemoddetes PC-Gehäuse. Ich habe bisher immer nur entsprechende Gehäuse gekauft und mit speziellen Modding-Zubehör wie z.B. LED-Lüftern, gerundeten IDE-Kabeln (damals) etc. ausgestattet. Lackierungen hatte ich bisher noch nie in diesem Umfang durchgeführt! Auch ist es das 2. Seitenfenster, dass ich selber eingebaut habe.

Gehäuse

Bei dem Gehäuse handelt es sich um ein »Bitfenix Shinobi White« ohne Seitenfenster. Das schwarze Shinobi-Gehäuse mit Seitenfenster, hatte ich leider entsorgt, weshalb ich mir in das weiße extra ein Seitenfenster, im Stile des schwarzen, einbauen musste. Hier habe ich jedoch wie immer Bastelglas vom OBI genommen. Ausgeschnitten habe ich die Öffnung mit einer Stichsäge, was erstaunlich einfach von der Hand ging. Leider aber auch zum Leitwesen der Akkuratesse. Das Bastelglas wiederum, habe ich mit der Handkreissäge zurecht gesägt. Leider etwas zu groß, weswegen es nun zu Problemen beim Schließen des Seitenteils kommt. Aber es ist einigermaßen zu und unten nur ein kleiner Schlitz offen. Festgeschraubt habe ich das Fenster mit M4x10 Schrauben sowie Hutmuttern. An manchen Ecken musste ich jedoch noch 2 Unterlegscheiben einsetzen.

Den Gehäuse Oberteil, sowie die Seitenwände, die Front und die Kopfabdeckung samt Power- und Reset-Knopf, habe ich erst mit einem entsprechenden Grund grundiert und dann mit einem »Einhell TC-AC 190/6/8 OF Kompressor« und entsprechender Einhell Farbpistole lackiert. Die Seitenwände und den Gehäuseoberteil habe ich erst mit einer Saugbecher-Farbpistole lackiert und den Rest dann mit einer Fließbecher-Farbpistole - was viel besser lief. Der Lack wurde mit dem Saugbecher schon gut und gleichmäßig aufgetragen, allerdings gab es dann Patzer beim Klarlack - was man auf Bild 5 gut sehen kann. Es gab leider einige Läufer. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel Klarlack aufgetragen. Es war immerhin mein erstes Mal. (˵ ͡° ͜ʖ ͡°˵) Die anderen Teile gingen besser von der Hand. Allerdings gab es zum Schluss ein paar Luftblasen und auch die linke Seite der Kopfabdeckung ist nicht ganz so gut geworden - auf Bild 5 und 6 zu sehen. Sollte ich nochmal sowas machen, kaufe oder leihe ich mir einen stärkeren Kompressor samt extra Druckregler und Filter. Bei der Farbe handelt es sich um »BMW 299 Technoviolett Metallic«.

Da wo nun die Lichtleisten sind, waren früher Lufteinlässe bzw. so Lüftungsgitter, wie man es noch oben auf der Kopfabdeckung sieht - jedoch in schwarz. Die Lichtleisten habe ich selber aus naturellem PLA gedruck. Wenn die LEDs aus sind, dann ist die Farbe des Plastiks leicht gelblich, was einen warmen Retro-Look hinterlässt. Eigentlich wollte ich nur jeweils eine LED an den Enden der Lichtleisten verwenden. Da sich Lichtleiter aber schwierig mit einem FDM 3D-Drucker drucken lassen, habe ich mich für einfache RGB LED-Streifen entschieden. Diese haben zwar kein Lauflicht, können jedoch die Farbe wechseln. Ein Video gibt es zum Schluss. :) Da ich leider auch nicht die Lichtleisten komplett drucken konnte - die ich übrigens mit FreeCAD entworfen habe -, musste ich sie in der Mitte teilen und getrennt drucken. Leider hat die Diffusion des Lichts auch nicht wirklich geklappt. Sieht aber trotzdem ganz gut aus. Den LED-Streifen hab ich dann entsprechend zugeschnitten und einmal rundrum laufen lassen. Er geht hinten rechts rein, über die Kopfabdeckung, zur Front und da bis ganz nach unten. Dort habe ich dann ein Verlängerungkabel angelötet und durch die untere Lüftungsöffnungen, hinter die Front und wieder raus auf die rechte Seite geführt. Hier läuft der LED-Streifen dann nach oben, wieder über die Kopfabdeckung und endet dort dann. Die LED-Streifen sind mittels Dupond-Steckern und Steckleisten verbunden, falls man sie mal austauschen oder trennen muss. Wie auf Bild 3 zu sehen, habe ich eine spezielle Blende inkl. Halterung für den LED-Controller und die Fernbedienung entworfen. Das Stromkabel, habe ich durch die Wasserkühlungsöffnung, nach innen geführt und mit einem anderen Hohlstecker verbunden. Hier hab ich für den Stromanschluss ein altes, aber noch sehr gutes, Lautsprecherkabel genommen und zusammen mit dem Stromanschluss für die innere LED-Beleuchtung an einen Molex-Stecker gelötet.

Und wenn wir schon bei der inneren LED-Beleuchtung sind. Hierbei handelt es sich noch um ein Reststück vom »1990er Retro PC (Intel Pentium II MMX)«. Hierfür habe ich jedoch keinen RGB-Controller samt Fernbedienung mehr, weswegen ich einfach alle LEDs für weißes Licht ansteuere. Verbunden dann über einen Dupond-Stecker am Molex-Stromanschluss, an dem auch der äußere LED-Streifen hängt. Hat die perfekte länge gehabt, um einmal in C-Form reinzupassen.

Als Netzteil kommt ein altes von mir generalüberholtes und überdimensioniertes »beQuiet! BQT P6-430W Pro 430 Watt Netzteil« zum Einsatz. Diese Reihe war dafür berümt, an Kondensatorpest zu sterben. 1-2 Kondensatoren waren oben auch schon aufgebrochen und Elektrolyt am austreten. Hier habe ich die Gunst der Stunde genutzt und sämtliche Elkos durch hochwertigere ersetzt.

Was die Front-I/O betrifft, konnte ich nur die zwei USB 1.1 Anschlüsse anschließen. Hier musste ich sogar die Kontakte des Steckers neu anordnen, da der USB-Anschluss auf den Mainboards damals noch ganz anders war. Somit fallen die anderen beiden USB 3.0 Anschlüsse weg. Da an der Soundkarte auch kein Anschluss für Front-Audio ist, habe ich auch diese mit selbstgedruckten Kappen versehen.

Die Aufkleber vorne, habe ich u.a. aus Polen und den USA. Der Gigabyte und der Nvidia Geforce sind aus Polen und relativ gute Nachahmungen. Der Atjlon Aufkleber ist auf den USA und original von AMD. Rechts ist noch was frei, weil ich da noch einen Creative Aufkleber hinmachen wollte. Leider finde ich den alten Aufkleber nicht mehr. Bleibt also leer.

Ach ja, da wären ja auch noch die Gehäuselüfter! Im Originalen gab es keine. Hier habe ich jedoch in der Front einen »120mm Fractal Silent Series R3« und oben einen »140mm Fractal Silent Series R3« eingesetzt. Da das Mainboard nur 2 Lüfteranschlüsse hat und ich den zweiten für die Lüfterkontrolle des Netzteillüfters verwende, habe ich die beiden Lüfter an die Lüftersteuerung des Netzteils angeschlossen. Diese skalieren direkt mit der des Netzteil internen Lüfters.

Die Hardware

Dieser Retro-PC ist ein Tribut an meinen »1. Eigenbau-PC. Ursprünglich sollte es eigentlich ein ganz anderer PC werden.

Wie in meinem einen Blog schon erwähnt, konnte ich ein »GIGABYTE GA-7ZMMC« Mainboard aus einem Schrottfundus erstehen. Leider habe ich herausgefunden, dass der Chipsatz, die Northbridge, einen Treffer weg hat. Dies testete ich zuerst mit einem »AMD Duron (D700AUT1B) mit 700 MHz«, den ich noch in meiner CPU-Sammelvitrine stehen hatte. Allerdings war dieser unten schon durch den Vorgänger etwas angekokelt. Um auf Nummer sicher zu gehen und gegenzutesten, hatte ich mir noch extra auf eBay einen »AMD Athlon (A0700APT3B) mit 700 MHz« Prozessor gekauft. Und hier bewahrheitet sich der Verdacht: Mainboardtot.

Damit der Kauf des »AMD Athlon« nicht umsonst war, kam mir ein Gedanke in den Sinn. Ich baue einen Tribut-Retro-PC angelehnt an meinen 1. Eigenbau-PC. So machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Mainboard. Lustigerweise bin ich hier auf ein »GIGABYTE GA-7DXE« für 50 EUR gestoßen. Dieses hat eine ähnliche Bezeichnung wie mein damaliges, welches »GIGABYTE GA-7IXE« hieß. Allerdings war das 7IXE ein Slot-A Mainboard, wohingegen das 7DXE ein Sockel-A Mainboard ist. Abgesehen davon, ist die Sockel-CPU auch um 50 MHz schneller, als mein alter Slot-A Prozessor.

Als CPU-Kühler kommt ein banaler Cooler Master Krawallmacher zum Einsatz. Leider lässt das Board eine Lüfterregelung mittels SpeedFAN nicht zu. Ich hätte ihn dzwar über einen Adapter drosseln können, hatte es aber dann so gelassen.

Als Arbeitsspeicher kommen »512 MB Infineon DDR1-SDRAM« zum Einsatz. Ob ich damals schon Infineon RAM genommen hatte, weiß ich leider heute nicht mehr. Aber ich denke schon. Kann auch sein, dass es damals auch nur 256 MB RAM waren. Leider habe ich keine Aufzeichnungen mehr darüber. Damals war ich noch nicht so Statistik-Verrückt wie heute. ;)

Damals kam erst eine »ELSA Erazor III Pro (Nvidia Riva TNT2 Pro)« und dann eine »GIGABYTE GA-GF2000 (Nvidia Geforce 2 GTS)« Grafikkarte zum Einsatz. Nun ist es eine »Nvidia Geforce 2-Ti Pro« von MSI, die so ca. 14% schneller ist als die GTS.

Die Soundkarte war damals eine »Creative Sound Blaster Live! 1024 Player«, die dann später in meinen »2. Eigenbau-PC« und dann 2021 in meinen Schaukasten, zusammen mit meiner »Creative Sound Blaster 16 (CT2910)« gewandert ist. Ursprünglich wollte ich meine »Creative Sound Blaster X-Fi Xtreme Music PCI« im Phönix-PC nutzen, hatte aber dann herausgefunden, dass die Karte zu stark bzw. neu für die Hardwarekonfiguration ist und einen PC mit min. 1 GHZ CPU und 256 MB RAM voraussetzt. Der Athlon hat jedoch nur 700 MHz und ich wollte keinen Flaschenhals riskieren. Deshalb baute ich die »Creative Sound Blaster Live! 5.1 Digital« aus meinem »2. Eigenbau-PC« aus und in den Phönix-PC rein. Für den »2. Eigenbau-PC« hatte ich dann die »Creative Sound Blaster X-Fi Xtreme Music PCI« genommen.

Ich meine damals erst eine billige Netzwerkkarte noch mit BNC-Anschluss und dann eine »Allied Telesyn AT-2500 10/100Mbit Ethernet« verwendet zu haben. Leider weiß ich nicht mehr, welchem Hersteller die BNC-Netzwerkkarte entsprang. Ich weiß nur noch, dass sie gerne mal Probleme bei LAN-Parties gemacht hatte. Nun steckt eine »Intel PRO/1000 GT Gigabit Ethernet« Netzwerkkarte drin.

Die Laufwerke

Zum damaligen Zeitpunkt verrichtete eine »Seagate Cheetah 16 GB« IDE-Festplatte ihren Dienst. Da ich jedoch so kleine Größen nicht auf Lager hatte und mir auch keine extra kaufen wollte, habe ich erst zu einer »Western Digital Caviar WD800BB« IDE-Festplatte mit 80 GB gegriffen. Zuerst war Windows XP drauf installiert. Da ich jedoch mit dem wiedererstandenen »2. Eigenbau-PC« bereits einen XP-Rechner habe, wollte ich Windows 2000 Professional drauf installieren. Leider meldete Windows 2000 nach dem Formatieren, dass auf diese Festplatte kein Windows installiert werden kann. Komisch war auch, dass die Festplatte nur auf Jumper-Einstellung Cable Select (CS) erkannt wurde. Auf Primary Master (PM) blieb die Erkennung aus. Also die Platte wieder rausgerupft und eine »ExcelStor J360« mit 60 GB reingestopft. Eviola, Windows 2000 konnte erfolgreich installiert werden! Eigentlich war zum Schluss schon XP auf dem Ur-PC, jedoch lief auch 2000 drauf.

Damals verrichteten ein »Afreey CD-2050E« 50x CD-ROM Laufwerk und ein »YAMAHA CDRW 8424E« CD-Brenner ihren Dienst. Deshalb wollte ich gerne aufstocken und Anfangs einen »Pioneer DVR-106DA« DVD±RW Brenner benutzen. Da dieser jedoch nach kurzer Zeit ziemliche Probleme mit dem Lesen von CDs bekam, habe ich ihn kurzerhand mit einem normalen »LiteOn LTN526D« 56x CD-ROM Laufwerk ersetzt. Also hatte ich beim Pioneer die Blenden und Knöpfe umsonst lackiert. Das LiteOn habe ich dann nachlackieren müssen. Hier nach wie vor die Plastikteile gereinigt, angeschliffen und mit transparenter Plastikgrundierung von Edding grundiert. Anschließend habe ich es mit einem simplen Revell AirBrush lackiert. Ist jetzt nicht perfekt, aber auch nicht schlecht. Einen Brenner brauche ich in diesem PC nicht, da ich hier nichts mehr brenne.

Im Original kam noch ein Standard 3,5" Floppy Laufwerk zum Einsatz. Dies habe ich jedoch weg gelassen. Wurde im Original auch äußerst selten genutzt.

Gegenüberstellung

Hier nochmal alles in einer Gegenüberstellung:

  1. Eigenbau-PC "Phönix aus der Asche"
Gehäuse No-Name ATX Big Tower im iMac Stil BitFenix Shinobi, weiß, modifiziert
Netzteil Enermax EG365AX-VE(G) FMA beQuiet! BQT P6-430W Pro (generalüberholt)
Mainboard GIGABYTE GA-7IXE, Slot A GIGABYTE GA-7DXE, Sockel A/462
Prozessor AMD Athlon 650 MHz (Thunderbird), Slot A AMD Athlon 700 MHz (Thunderbird), Sockel A
Arbeitsspeicher 512 MB SDRAM (Ich denke Infineon) 512 MB Infineon DDR1-SDRAM
Grafikkarte Nvidia Geforce 2 GTS 32 MB (GIGABYTE GA-GF2000) Nvidia Geforce 2-Ti 64 MB (MSI MS-8836)
Soundkarte Creative Sound Blaster Live! 1024 Player Creative Sound Blaster Live! 5.1 Digital
Netzwerkkarte Allied Telesyn AT-2500 10/100Mbit Ethernet Intel PRO/1000 GT Gigabit Ethernet
Festplatte(n) Seagate Cheetah 16 GB IDE ExcelStor J360 60 GB IDE
Optische Speicher Afreey CD-2050E 50x CD-ROM, YAMAHA CDRW 8424E CD-Brenner LiteOn LTN526D 56x CD-ROM

Und zu guter letzt...

...das Light Show Video vom Gehäuse:

Hier noch ein paar Hardware-Infos:

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