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07/2022: 1990er Retro PC (Intel Pentium II MMX)

Endlich habe ich meinen 1990er Retro PC fertiggestellt.

Hier erst mal ein paar Bilder:

Und hier die Eckdaten:

  • Gehäuse: Enermax Vostok White ECA3120WS modifiziert
    • Netzteil: IT-Schaltnetzteil IT-ATX300 II DR PPFC 300 Watt
    • Lüfter:
      • Front: 1x be Quiet! „BQT T12025-MF-2“ Dark Wings 120mm
      • Heck: 1x Coolink SWiF-801 80mm
  • Mainboard: MSI MS-6140
  • Prozessor: Intel Pentium II MMX 350 MHz @ 333 MHz (mehr kann das Board nicht)
  • Grafik: OnBoard »ATi 3D Rage Pro AGP 2x 8-MB (diskreter VRAM)« + Guillmot Maxi Gamer 3D2 (3Dfx Voodoo2 12-MB)
  • Sound: OnBoard YAMAHA YMF740 DS-XG (DS-1L)
  • RAM: 256 MB Infineon HYS64V32920GU-7-C2 SDRAM 133-MHz CL2
  • HDD: Maxtor 92041U4 20-GB
  • LAN: CS Busmaster Premium EISA (10 Mbps)
  • SAMSUNG SC-152G 52x CD-ROM
  • Sony 3.5" Floppy
  • NEC USB 2.0 Erweiterungskarte mit modifiziertem internen USB-Anschluss
  • Betriebssystem: Microsoft Windows 98 SE + Inoffizielles Service Pack 3.1 Final

Geschichte

Kleine Vorgeschichte zum Grundgerüst

Bei diesem Mainboard handelt es sich noch um das Mainboard, welches damals in meinem Vobis HighScreen Sky Celeron 300 arbeitete. Sowohl RAM und »Intel Celeron 300 MHz« habe ich bis dato behalten, wobei der Celeron irgendwie irgendwann kaputtgegangen ist. Diesen habe ich durch einen »Intel Pentium II MMX mit 350-MHz« ersetzt, der jedoch aufgrund der Begrenzung des Boards nur auf 333 MHz läuft. Auch der Arbeitsspeicher war damals nicht auf 256 MB, sondern war nur um die 32 oder 64 MB groß.

So sah das Gehäuse zu der Hardware aus. Nur ohne USB-Klappe.
Das ist das nackte Mainboard.
Der Intel Celeron 300.
Hier von hinten.

Das Gehäuse

Große Rede kurzer Sinn... eigentlich wollte ich ich das ganze auch wieder in das Highscreen SkyTower gehäuse von damals bauen. Da dieses Gehäuse jedoch extrem selten geworden ist, Händler im Internet Unsummen für "altes Blech" wollen und die Holzvariante auch scheiterte, entschloss ich mich, eines meiner alten Gehäuse auf Retro zu trimmen.

Hierbei habe ich mich meines alten »Enermax Vostok White« bedient, dass damals eine Weile als HTPC-Gehäuse agierte. Zwischenzeitlich hatte ich noch Dämmmatten geklebt, welche ich mühevoll wieder entfernt habe. Eine Schweinearbeit! Bitumen bekommt man nicht leicht raus. Dann habe ich den Rahmen der Front, der normalerweise Silber ist, angeschliffen, anschließend mit edding 5200 Grundierung in farblos grundiert und zum Schluss mit edding 5200 Permanent-Spray in Enzianblau Matt lackiert. Eigentlich sollte es eine 1990’er Optik haben, ist aber eher so nun in 2000er Optik. Den Einschalt- und den Reset-Knopf habe ich auch so behandelt und angesprüht.

Als Power- und Reset-LED waren jeweils eine blaue LED in Verwendung. Da manche Gehäuse damals eine zweifarbige LED in Grün und Orange hatten, habe ich mir extra aus England zweifarbige LEDs in Grün und Rot importieren lassen. Das Problem ist, dass die angebotenen bei uns, nur eine sehr geringe Leuchtkraft haben und für Signalanlagen im Modellzuggeschäft konzipiert sind. Für die HDD-LED habe ich eine orangene LED genommen, die ich jedoch bei reichelt bestellen konnte. Im BIOS kann man einstellen, ob man eine einfarbige oder zweifarbige LED hat. Bei einfarbigen blinkt die LED im Standby und die zweifarbige LED schaltet dann auf die andere Farbe um. In meinem Fall also auf Rot. Das Rot leuchtet auch nicht so hell wie das Grün.

Soweit ich mich erinnern kann, fing das PC-Gehäuse-Modding erst so ab 2001 an. Ein altes PC Games Hardware Video, welches schöne Erinnerungen in mir hochkommen lässt, zeigt diesen Hype sehr gut. Theoretisch kann man also eher von einem 1990er-2000er Casemod sprechen. Ursprünglich wollte ich eigentlich kein Seitenfenster einbauen. Da die linke Seitenwand aber recht blöde Lüftungsöffnungen hatte, wie man auf dem Bild hier sehen kann, ...

...habe ich mich doch dazu entschieden, eine Fenster reinzusägen. Hier habe ich einfach ein recht großes Loch an einer Stelle ins Blech gebohrt und dann angefangen mit der Stichsäge den inneren Teil auszusägen. Um es dann genauso wie im Video der PCGH zu machen, wollte ich auch solch einen Kantenschutz haben, in den ich dann eine Plexiglasscheibe einklipsen hätte können. Leider bin ich nicht fündig geworden und die Leute auf Reddit hatten auch keine so rechte Idee. Deshalb habe ich mich für einen simplen Kantenschutz von OBI entschieden und die – besser – Hobbyglasscheibe mit Silikon reingeklebt. Leider hält das Silikon auf der glatten Fläche nicht, sondern nur an den geschnittenen kanten. Aber das reicht.

Für die Beleuchtung habe ich ein RGB-LED-Band genommen, das ich von Theo geschenkt bekommen habe. Das Stromkabel habe ich dann nach guter alter Manier durch eine extra Slotblende, die ich noch von der alten Akasa 7-in-1 übrig hatte, durchgeführt. Theoretisch könnte ich den Stecker auch abknipsen und mir einen Molex Stecker dafür bauen, aber dann ist es nicht so authentisch. ;)

Euch ist sicher der Intel Inside Pentium II Sticker aufgefallen. Ich habe im Internet eine Firma in den USA gefunden, die diese Sticker noch originalgetreu herstellt. Hab mir mal 2 importieren lassen, damit es sich auch lohnt. Ach ja, hinter dem Sticker sind die zwei ungenutzten Audio-Anschlüsse versteckt. :)

Die Hardware an sich

Fangen wir beim Netzteil an. Hierbei handelt es sich um ein chinesisches 0815-Netzteil, dass mir vor einigen Jahren, in meinem 1. Eigenbau-PC, bereits um die Ohren geflogen ist – genau das gleich. Grund sind die minderwertigen Kondensatoren. Aus diesem Grund habe ich sämtliches Elkos durch hochwertige/-re ersetzt. Somit kann da theoretisch nichts mehr um die Ohren fliegen.

Bezüglich Mainboard kann ich eigentlich nichts "bemängeln". Läuft wie am ersten Tag stabil. Einzig nervt mich der RAM-Test beim booten immer, der sich trotz eingeschaltetem "Quick Power On Self Test" nicht deaktivieren lässt. Die letzte BIOS-Version hat nur was in Richtung Windows NT 4.0 was geändert. Prozessor und RAM laufen auch 1a.

Doch die Voodoo2 Karte mit 12 MB VRAM, die ich eigentlich dafür gedacht hatte (Guillmot Maxi Gamer 3D2), ist seitens des VRAM schon am sterben. Gut, dass ich noch eine in meinem Schaukasten hatte. Diese hat leider nur 8 MB VRAM (wobei es lt. HWiNFO nur 6 MB wären), läuft aber einwandfrei. Habe schon überlegt, den Speicher aufzurüsten. Bei einem Chipstückpreis von ~10 EUR, lohnt das nicht wirklich. 80 EUR + Versand für Speicherchips ist einfach zu viel!

Die USB 2.0 PCI Karte mit NEC Chipsatz, macht unter Windows 98 SE auch so seine Problemchen. Ohne die USB 2.0 Erweiterung von Maximus Decim erkennt er z.B. Sticks wunderbar, benötigt aber extra Treiber. Installiere ich die aktuelle Native USB 3.7 Version, friert das System einfach beim Einstecken ein. Deshalb habe ich mal Windows 2000 Professional installiert. Da wird es allerdings schwierig mit DOS Spielen und es läuft auf dem Pentium II auch etwas langsamer. Also wieder zurück zu Windows 98 SE + dem inoffiziellen Service Pack und diesmal nach Anleitung akribisch vorgegangen.

Übrigens: Die Karte habe ich etwas modifiziert. Vorher konnte man intern nur 1 USB-Port über einen einreihigen Pfostenstecker anschließen. Nebendran war ein vollwertiger USB-Port eingelötet. Diesen habe ich dann ausgelötet und eine weitere Stiftleiste eingelötet. Nun können in der Front beide USB-Ports verwendet werden.

Die ISA Netzwerkkarte bereitete mir erst mal ein wenig Kopfzerbrechen. Wie die Spezis unter uns wissen, war die ISA-Bus-Zeit keine Plug & Play Geschichte und selbst Plug & Play war damals mehr „Plug & Pray“. Deshalb hatte ich erst mal ein paar Probleme mit dem IRQ und dem DMA. Hier biss sich die Karte mit den Einstellungen des Soundchips. Nachdem ich dann den nicht genutzten seriellen und parallelen Anschluss im BIOS deaktivierte, sind wieder Ressourcen freigeworden. Windows zeigte mir den E/A Bereich 340h, IRQ 3 und DMA 3 an. Deshalb jumperte ich die Netzwerkkarte auch entsprechend auf IRQ 3 und DMA 3 um. Der E/A Bereich hat gepasst. Anfangs meldete Windows 98 SE einen Bluescreen bzgl NDIS. Später dann sagte mir Windows, dass die Karte nicht mehr richtig funktionieren würde und evtl. neuinstalliert werden müsse, nachdem ich die Ressourcen-Zuordnung Windoof überlassen hatte. Hatte dann wieder alles manuell festgelegt und dann ging es. Waren schon harte Zeiten damals! :)

Was die Laufwerke betrifft, läuft hier auch alles einwandfrei. Der Ton der laufenden Festplatte erinnert auch sehr an alte Zeiten. Eigentlich fast schon an die der Quantum Bigfoot. Das Floppy-Laufwerk hatte ich mal für meinen 1. Eigenbau-PC auf blaue LED umgelötet. Das ist das Einzige, was ich so lasse. Aber vielleicht auch nicht. Schauen wir mal. Das SAMSUNG CD-ROM läuft wie am 1. Tag!

Fazit

Ich bin mal gespannt, ob ich Windoof 98 SE + inoffiziellen Service Pack und USB 2.0 Unterstützung zum Laufen bekomme. Wenn ja, dann habe ich wieder einen neuen schnieken Retro-PC neben meinem anderen 2. Eigenbau-PC, den ich noch habe.

Ach ja, der Monitor auf dem 1. Bild ist übrigens der für meinen 2. Eigenbau-PC. Für den hier habe ich einen 19° CRT von Siemens Nixdorf angedacht. Der hätte aber zum Einrichten auf dem Tisch keinen Platz gehabt.

Hier noch ein paar Datenbilder:

Update 09/2022

Da ich in der Zwischenzeit ein schnieckes altes »ASUS P/I-XP55T2P4 (Rev. 1.3) Mainboard« und einiges an Zubehör ergattern konnte, habe ich das »SAMSUNG SC-152G 52x CD-ROM Laufwerk« durch ein »Ultima Electronics DHM-G48 DVD-ROM Laufwerk« getauscht. Dieses kann CDs mit max. 48- und DVDs mit 16-facher Geschwindigkeit lesen.

Hier ein neues Komplettbild:

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